Das Zahlenland ist eine didaktische ganzheitliche Methode, um Kindern die Grundlagen der Mathematik, insbesondere den Zahlenraum von 1 bis 10 nahe zubringen. Sie wird heute in vielen Kindertageseinrichtungen umgesetzt, wobei eine Ausdehnung auf den Grundschulbereich sinnvoll ist.
Heute werden vor allem Gabi Preiß und Gerhard Preiß (Entdeckungen im Zahlenland) mit dem Konzept in Zusammenhang gebracht. Das Konzept hat den Anspruch, eine ganzheitliche Förderung für die Kinder darzustellen.
Die heutigen Zahlenlandkonzepte basieren auf der denkbar konkretesten Interpretation des Begriffs „Zahlenraum“. Für diesen Zahlenraum von Eins bis Zehn wurde nach einer streng mathematischen Systematik ein Ort geschaffen, in dem die Zahlen „zu Hause sind“ – eben das so genannte Zahlenland. In diesem Zahlenland erhält jede Zahl einen festen geometrisch dargestellten Wohnort (Kreis, Ellipse, Dreieck, Viereck, …, Zehneck) und einen spezifischen Charakter bzw. eine unverwechselbare Identität in Form einer personifizierten Zahl (Zahlentier, Zahlenpuppe). Sie sind in ihrer Form den einzelnen Ziffern nachempfunden und repräsentieren zugleich den Anzahlaspekt der jeweiligen Zahl. Mit diesen personifizierten Zahlen werden vielfältige Aktionen ausgeführt.
Wesentliche Elemente des Zahlenlandes sind neben „Zahlengärten“ (geometrische Formen) und Zahlenfiguren spezielle Einrichtungsgegenstände (Zahlenhäuser, Zahlentürme, Alltagsgegenstände), besondere Zahlenmärchen und speziell für dieses Projekt komponierte Musik sowie der ebenso seit vielen Jahrzehnten auch international bekannte Zahlenweg.
Informationen werden am besten gespeichert, wenn sie „ganzheitlich gelernt“ werden, d. h. auf möglichst vielfältige Weise dargeboten und verarbeitet werden. Das „ganzheitliche Lernen“ kann sich sowohl auf dem Lernenden (Zusammenspiel verschiedener Sinne wie Sehsinn, Tastsinn, Gehör, Gleichgewichtssinn und Bewegungssinn) als auch auf den Lerngegenstand beziehen. Bezogen auf den Zahlenraum von Eins bis Zehn beinhaltet ganzheitliches Lernen die gesamte sinnliche Erfahrung der Bedeutungsvielfalt (Zahlaspekte) der Grundzahlen:
Beispiele aus dem Zahlenland: Der Zahlengarten der Zahl Fünf befindet sich zwischen dem der Vier und dem der Sechs (ordinaler Zahlaspekt). Der Garten selbst ist als regelmäßiges Fünfeck konstruiert (geometrischer Aspekt) und kann an jeder Ecke verziert werden (Eins-zu-Eins-Zuordnung). Im Garten befindet sich ein Haus mit fünf Fenstern (kardinaler Zahlaspekt) und aufsteckbarer Hausnummer (Codierungsaspekt) sowie ein Zahlenturm, mit dessen Hilfe Zahlzerlegungen (Rechenaspekt: 1+4 oder 3+2) veranschaulicht bzw. konstruiert werden können. Zusätzlich werden die Zahlen in musikalischen Strukturen und der konkreten Lebenswelt der Kinder gesucht.
Weitere methodische Ideen stammen aus verschiedenen Wissensbereichen.
Damit werden die Grundlagen der Mathematik in eine fantasievolle Welt projiziert, sie bieten einen altersgemäßen Zugang zur Welt der Zahlen und stellen eine große Motivation der Kinder dar.
Die Idee des Zahlengartens wurde ursprünglich im Rahmen eines Unterrichtsprojektes an der Malteserschlossschule in Heitersheim, das von Prof. Gerhard Preiß (Pädagogische Hochschule Freiburg) und Helmut Forster, dem Rektor der Schule, durchgeführt wurde.
Im Jahr 2000 konnte mit dem Bau des ersten Zahlengartens an der Max-Planck-Realschule begonnen werden.
In den letzten Jahren sind weitere Zahlengärten in den Außengeländen von Kindergärten und Schulen entstanden. Mittlerweile gibt es Zahlengärten in Freiburg, Bad Krozingen, Marl, Essen und Berlin.
Der Zahlengarten dient der geometrischen Darstellung von Zahlen und einem ganzheitlichen Lernen in freier Natur.
Im Zahlengarten fühlen sich die Zahlen wohl.
Da sehe ich mich um.
Dort gehe ich mit meinen Freunden hin.
Kinder haben schon sehr früh Interesse an Zahlen. Dieses natürliche Interesse wird im „Zahlenland“ aufgegriffen. Es ist nicht nur eine mathematische Bildung, sondern auch Sprach- und Sozialkompetenz werden auf natürliche Weise gefördert. Wichtig ist, dass sich die mathematische Förderung nicht auf das bloße Zählen beschränkt, sondern die ganze Breite des möglichen Erfahrungsbereiches berücksichtigt wird.
Das Projekt lädt Kinder zu Entdeckungen ins „Zahlenland“ ein. Als oberste Leitlinie gilt, den Umgang mit Zahlen als erfreuliches, wertvolles und erreichbares Ziel zu erleben.
Anschauliche Bezeichnungen wie „Zahlenhaus“, „Zahlenweg“ und „Zahlenland“ unterstützen den Zugang und regen die Phantasie der Kinder an. Die Zahlen werden als „Freunde“ begrüßt, und gemeinsam werden ihre Wohnungen eingerichtet. Es gibt Bilderbücher von den Zahlen, passende Lieder und Abzählreime. Rätsel werden gelöst und Pflanzen und Tiere genauer betrachtet. Insbesondere der enge und sehr wichtige Zusammenhang der Zahlen zur Geometrie wird hergestellt und vermittelt.
Quelle: http://www.zahlenland.info/
Das Kastanienwäldchen in Dülken bietet sich für einen Zahlengarten an. Hier können unter den schönen alten Kastanien die einzelnen Stationen angeordnet werden, die dann in Zusammenarbeit mit Grundschulen und Kindergärten gestaltet werden können, ggf. kann zu einem späteren Zeitpunkt der Zahlenweg ergänzt werden.
Erstmalig wird hier die Idee des Zahlengartens im öffentlichen Raum umgesetzt. Daher können alle interessierten Kinder sich jederzeit mit dem Zahlenland auseinandersetzen. Zusätzlich können Anleitungen sowie Materialien für die Nutzung des Zahlengartens und der Anwendung des Zahlenlandes für Gruppen nach Absprache in der Privatschule Viersen (Theodor Frings Allee 30) ausgeliehen werden, die auch eine Patenschaft für diesen Raum übernehmen wird.
Realisierung des Vorschlages für das 11er-Feld durch die
St. ELIGIUS Bruderschaft 1433
Schmiedezunft Dülken e.V.
Ein besonderes Merkmal des Zahlengartens in Dülken könnte die Einbeziehung des Dölker Dutzends sein. Da das Dülkener Dutzend für die Zahl 11 steht, könnte man diese Zahl hinzufügen und dadurch dem Zehnerübergang eine besondere Stellung zukommen lassen. In der Ausgestaltung könnte hier vielleicht das Wahrzeichen Dülkens, „Et Stripke“ eine Rolle spielen.
Zahlreiche Personen und Gruppen können durch Ideen, Kompetenzen und ehrenamtliche Arbeit am Projekt beitragen. Maßgeblich wird das Projekt durch die Stadt Viersen konkretisiert. Beteiligt wurden zudem Lehrer und Schüler der Primarschulen in Dülken, Vertreter der Kindertageseinrichtungen in Dülken, Fachleute des Bauamts sowie die Privatschule Dülken und der Förderverein der Theodor-Frings-Privatschule.
Die Grundfinanzierung für den Zahlengarten erfolgt durch die Stadt Viersen, die auch Bauträger ist. Das Land NRW hat für das Projekt einen Zuschuss bewilligt. Die Gestaltung der elf Zahlenquadrate, die dann inhaltlich gefüllt werden, werden aus Mitteln der Stadt Viersen (Bauamt) und Spenden der Sparkassenstiftung Viersen finanziert.
Weiterhin unterstützt der LRS-Förderverein Räuberleiter e.V. das Projekt aus eigenen Mitteln und mit Unterstützung der Theodor-Frings-Privatschule.
Eine Patenschaft für den Zahlengarten wird der LRS-Förderverein Räuberleiter e.V. der Theodor-Frings-Privatschule übernehmen. Für Anleitungen und Nutzungsmöglichkeiten wird eine Internetseite erstellt, so dass jeder den Zahlengarten optimal nutzen kann.
Zusätzliche Materialien sollen Einrichtungen und Gruppen von der Theodor-Frings-Privatschule nach Absprache zur Verfügung gestellt werden.
Auf der Homepage des Zahlenlandes von Prof. Preiß können weitere Umsetzungen von Zahlengärten eingesehen werden und eingehende Informationen nachgelesen werden. Zusätzlich kann eine umfangreiche Materialübersicht eingesehen werden.
Auch wenn bereits viele Zahlengärten in Kindergärten und Fördereinrichtungen entstanden sind, ist der Dülkener Zahlengarten, da dieser als einziger Zahlengarten im öffentlichen Raum entsteht, einzigartig in Deutschland. Nur im Dülkener Zahlengarten wird eine allgemeine Nutzung ermöglicht. Dies wird auch ein Attraktionsgewinn für Dülken darstellen. Infolge Einbeziehung des Dölker-Dutzend wird dieser Platz einmalig sein wird.
Die Eröffnung des Zahlengartens hat am 26.10.2012 um 13h stattgefunden.